Darmstadt 2015: Stereotypen und Wissensrepräsentationen in Marketing und Werbung

Forschungsnetzwerk „Europäische Kulturen in der Wirtschaftskommunikation“ (EUKO)
Internationale und interdisziplinäre Jahrestagung 2015 an der TU Darmstadt
29. bis 31. Oktober 2015 im Georg-Lichtenberg-Haus
„Stereotypen und Wissensrepräsentationen in Marketing und Werbung“

 

In der Werbeforschung ist es ein wiederkehrendes Thema, inwiefern Werbung gesellschaftliche Trends aufgreift, beeinflusst und verstärkt oder aber sogar kreiert, neu setzt und etabliert. In jedem Fall sollte Werbung aber als eine Form kultureller Steuerung begriffen werden, die – ob nun vom Marketing beabsichtigt oder nicht – gesellschaftspolitische und kulturelle Effekte erzeugt.
Mit dem Begriff des Stereotyps steht ein Konzept im Mittelpunkt, das Einsichten in der Frage verspricht, welche kondensierten Orientierungs- und Identifikationsangebote marketing- und kommunikationsstrategisch von Unternehmen aktuell/in der Vergangenheit und kulturspezifisch/kulturübergreifend genutzt werden. Mit dem Begriff der Wissensrepräsentation (z.B. des Frames/Wissensrahmens, des mentalen Konzepts oder mentalen Modelles) wird das Forschungsfeld noch etwas weiter geöffnet, um durch Rekonstruktion auch weniger stereotypisierten Einheiten auf die Spur zu kommen.


Die Organisatorinnen erhoffen sich daher Beiträge sowohl zum Stereotypenbegriff als auch zu Wissensrepräsentationen und zu ihrer Rolle in Marketing und Werbung – sei es als Teil von Strategien der Aufmerksamkeitserregung und der Persuasion, sei es als Ausdruck von Wirkungseffekten, sei es als (unbemerkte, unbeabsichtigte?) Verfestigung von Menschenbildern und anderen mentalen Konzepten im gesellschaftlichen Diskurs. Damit interessieren sowohl die sprachlich und visuell repräsentierten Instrumente einer kulturellen Steuerung als auch deren gesellschaftspolitische und ökonomische Effekte.


Vorträge zu folgenden Themen sind denkbar:
- Theoretische und methodische Verortungen von und Anregungen zu Stereotypen, Wissensrepräsentationen und weiteren Rekonstruktionen kultureller Steuerung.
- Überlegungen und Planungen der Marketing-/Werbepraxis zum Einsatz von Stereotypen.
- Wirkungseffekte beim Einsatz von Stereotypen in Marketing und Werbung.
- Rekonstruktionen einzelner Stereotypen und Wissensrepräsentationen in Werbe- und Marketingkommunikaten im Zusammenhang mit gesellschaftlich relevanten Diskursen.
- Sprachliche/visuelle/multimodale Ausgestaltung (Nutzung vs. Verfestigung) von stereotypen Menschenbildern und Wertvorstellungen (z.B. Altersstereotypen, Geschlechterstereotypen, Soziotypen).
- Kultur- und oder Branchenspezifik bestimmter Stereotype bzw. Wissensrepräsentationen.
- Beteiligung verschiedener Akteure (z.B. auch der Kunden) bei der diskursiven Konstruktion von Stereotypen bzw. Rekonstruktion akteursspezifischer Wissensrepräsentationen.


Wie immer wird darauf Wert gelegt, dass sich verschiedenste Disziplinen zum Gespräch treffen, dass ein Austausch von Praxis und Theorie stattfindet und dass auch der wissenschaftliche Nachwuchs die Möglichkeit erhält, über aktuelle Projekte zu diesen Themen zu berichten.


Als Keynote Speaker haben zugesagt: Prof. Dr. Jürgen Bolten (Interkulturelle Wirtschaftskommunikation, Universität Jena, zum Thema „Stereotype und multiple identities – ein Widerspruch?“) und Prof. Dr. Guide Zurstiege (Medienwissenschaft, Tübingen, zum Thema „Werbung nach der Werbung“).


Tagungssprachen: Deutsch und Englisch.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Nina Janich, Dr. Nina Kalwa, Dr. des. Lisa Rhein

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